Handwerkerinnen und Handwerker sind in Beruf und Freizeit aktiver und setzen mehr Bewegung und Sport zur Stressbewältigung ein als andere Berufsgruppen. Das ist das Ergebnis einer deutschlandweiten, repräsentativen Studie in Zusammenarbeit der IKK classic und der Deutschen Sporthochschule Köln.
Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Ingo Froböse wurden die psychische und physische Gesundheit von insgesamt 2.000 Handwerkerinnen und Handwerkern untersucht – mit einem auch für Experten überraschenden Ergebnis: „Unbestritten ist das Handwerk einer der körperlich anspruchsvollsten Berufszweige – umso mehr hat es mich begeistert, dass dies nicht zu weniger Sport und körperlicher Aktivität in der Freizeit führt. Ganz im Gegenteil: Handwerkerinnen und Handwerker bewegen sich viel. Und sie nutzen Sport und Bewegung als Ausgleich zu ihrem bereits körperlich anstrengenden Alltag“, kommentiert Ingo Froböse die Resultate.
Handwerkerinnen und Handwerker pflegen zudem einen aktiven und gesunden Lebensstil – während und nach der Arbeit. Zwar fühlt sich mehr als die Hälfte gestresst, doch sie haben Strategien und Lösungen entwickelt, um damit umzugehen. So treiben 41 Prozent aller Befragten nach der Arbeit Sport oder gehen Spazieren. Auch das Ernährungsverhalten ist positiv. Insgesamt achten knapp 90 Prozent der Beschäftigten auf eine abwechslungsreiche, gesunde Ernährung und essen kaum Fast Food. Auch kochen Handwerker häufiger als der Durchschnitt ihrer männlichen Mitbürger.
In der Umfrage wurden sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer zu ihrem Handwerksberuf und ihrer Freizeitgestaltung befragt. Die Bewertungen und Antworten gehen bei allen Befragten größtenteils in dieselbe positive Richtung. Einzig in puncto Arbeitszufriedenheit weichen die Antworten der Befragten in den Teilergebnissen voneinander ab. Besonders Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sehen eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit (71 %), wohingegen nur 35 Prozent der Chefs diese Aussage bestätigen.
Im Gegensatz zu den Arbeitgebern (60 %) gelingt deren Beschäftigten (70 %) die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser. Insgesamt sind 87 Prozent der Arbeitgebenden und 79 Prozent der Arbeitnehmenden glücklich mit ihrem Beruf. Somit zeichnet sich das Handwerk als ein attraktives Berufsfeld aus, das einen gesunden Lebensstil zulässt oder gar fördert. Doch auch im Handwerk gibt es Potenziale, die bislang nicht ausgeschöpft sind: So geben 73 Prozent der Befragten an, dass in ihrem Betrieb noch keine Maßnahmen zur Gesundheitsförderung angeboten werden. Im Bau- und Ausbaugewerbe sind es sogar 82 Prozent.