Landestagung 2024 des Verbands des Tischlerhandwerks Niedersachsen/Bremen: Andree Zoppke aus Celle zum neuen Landesinnungsmeister gewählt

Bild: Tischler Nord | v.l.n.r.: Matthias Winter, Andree Zoppke

Im Rahmen der jährlichen Landestagung, die am 26. und 27. April in Soltau stattfand, wurde der Obermeister der Tischler-Innung Celle, Andree Zoppke, aus den Reihen des Verbandsvorstandes einstimmig zum neuen Landesinnungsmeister von Tischler Nord gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Matthias Winter an, der nach zehn Jahren aus dem Amt ausscheidet. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Matthias Lütje wiedergewählt, das Ergebnis fiel ebenfalls einstimmig aus. Im Zuge der Wahlen wurden auch die Besetzungen der verschiedenen Ausschüsse festgelegt.

Den Wahlen gingen zwei Tage des Austauschs und der Information voraus. Seit jeher dient die Landestagung dazu, sich untereinander weiter zu vernetzen und sich auch dank verschiedener Expertenvorträge sowie Ausstellern über neueste Entwicklungen, Produkte und Technologien zu informieren.

Der Begrüßung der gastgebenden Tischler-Innung Heidekreis durch Obermeister Stephan Haake, schloss sich der stellvertretende Landrat des Heidekreises an. Henrik Rump (CDU) hob die Vorzüge der Lüneburger Heide als Erholungsgebiet und Landschaftraum hervor. Zuspruch erhielt er für seine kritischen Anmerkungen hinsichtlich überbordender Bürokratie und aufgeblähter Verwaltungsapparate, die Vielen – unter anderem den Handwerkern – das tägliche Arbeiten erschweren.

Matthias Winter, scheidender Landesinnungsmeister, bezog sich beim Rückblick auf seine zehnjährige Amtszeit ebenfalls auf die Bürokratie: „Das Thema ist ein Dauerbrenner“, gab er zu bedenken. Leider habe das Prinzip der Bürokratiebremse „one in – one out“ nie so ganz funktioniert, vor allem nicht hinsichtlich der vielen Europanormen, mit denen man es zunehmend zu tun habe. Das Handwerk werde leider behandelt wie große Industriebetriebe, so dass die Formalien oftmals den Anteil der eigentlichen handwerklichen Arbeit überstiegen. Nichtsdestotrotz blickte Winter zufrieden auf die letzte Dekade zurück: Viele Themen konnten mithilfe des Tischlerverbandes Niedersachsen/Bremen zum Guten verändert werden. „Ohne Verband und die Innungen wäre vieles nicht machbar gewesen“, sagte er und verwies dabei auf Themen wie die SokaBau, die Ausnahmen bei der Personalverordnung hinsichtlich der Fahrerschulungen oder die Handwerker-Ausnahme bei der Straßenmaut. Er schloss mit den Worten „Tischler Nord – das ist ein starker Verband!“

In diesem Jahr nutzte die neue Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Tischler Schreiner Deutschland, Dr. Katharina Gamillscheg, die Gelegenheit, sich persönlich vorzustellen. Die Volljuristin, die zuvor als stellvertretende Geschäftsführerin beim Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.V. tätig war, ist seit Anfang Februar dieses Jahres im Amt. Sie umriss kurz ihren Werdegang und gab einen Ausblick auf ihre Fokusthemen. Dabei legt Dr. Gamillscheg neben den politischen Themen zur allgemeinen Stärkung des Handwerks großen Wert auf den Austausch mit der Basis. Was das Politische betrifft, so macht sie deutlich, dass Regeln, Gesetze und Vorgaben das Ausüben handwerklicher Tätigkeiten zunehmend erschweren. Hier versprach sie, sich einzusetzen. „Im Wunsch das Beste zu erreichen, ist es oftmals schon gut, das Schlimmste zu verhindern“, brachte sie die Herausforderung auf den Punkt.

Viel Begeisterung erzeugte der Festredner Prof. Dr. Martin Korte von der Technischen Universität Braunschweig mit seinem Vortrag „Denken, Lernen, Vergessen aus Sicht eines Hirnforschers“. Auch den Ausführungen von Alexander Hilck, Niedersachsen ADDITIV, zu den Potenzialen des 3D-Drucks folgten die Anwesenden gespannt. Insbesondere das Beratungsangebot stieß auf Interesse, da Niedersachsen ADDITIV Unternehmen und Betriebe kostenlos sowie herstellerunabhängig berät. Der Vortrag „Die Zukunft der betrieblichen Organisation! 80% Zeiteinsparung durch KI“ von Matthias Brack von der Wintergarten Brack GmbH & Co. KG zeigte die Möglichkeiten des Einsatzes künstlicher Intelligenz für Handwerksbetriebe auf. Der klare Appell des Referenten: Einfach mal ausprobieren und mit Neugier die Potenziale entdecken.
Um Potenziale ging es auch im Vortrag von Björn Voigt und Claudia Krause – und zwar um die Zukunftspotenziale einzelner Betriebe. Die beiden Mitarbeiter der Geschäftsstelle Tischler Nord gaben einen kurzen Einblick in die Fragestellung, was einen Tischlereibetrieb im Allgemeinen und aus Sicht der nachfolgenden Generationen im Speziellen für eine Übernahme qualifiziert.

Komplettiert wurde die Landestagung durch einen gemeinsamen Ausflug sowie den Verbandsabend, so dass neben all‘ den Fachinformationen auch ausreichend Zeit für den Austausch untereinander blieb.

Die nächste Landestagung findet am 9./10. Mai 2025 in Hannover statt.


Zur Person Landesinnungsmeister Andree Zoppke:
Der neu gewählte Landesinnungsmeister Tischlermeister Andree Zoppke ist seit Langem ehrenamtlich in der Tischler-Innung Celle und im Verband des Tischlerhandwerks Niedersachsen/Bremen und aktiv. Auf seine Zeit als stellvertretender Obermeister, erfolgte nach vier Jahren 2015 die Wahl zum Obermeister der Innung. 2016 wurde Zoppke in den Verbandsvorstand gewählt. In beiden Ämtern wurde er 2021 bestätigt. Parallel ist Andree Zoppke auf Landes- wie auf Bundesebene im Berufsbildungsausschuss tätig.

Andree Zoppke ist seit 2003 Miteigentümer der Tischlerei Götze und Zoppke OHG in Celle, Ortsteil Altenhagen.


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Claudia Krause
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