Individualität ist gefragter denn je. Das gilt mittlerweile längst nicht mehr nur zu Lebzeiten: Auch der Tod soll ansprechend und persönlichkeitsbezogen zelebriert werden. Jeder Mensch ist ein Individuum. Das gilt in christlicher Hinsicht genauso wie in humanistischer oder rein juristischer gemäß dem Grundgesetz. So wie das Haus oder die Kleidung die Persönlichkeit des Menschen widerspiegeln, so sehr sollten auch Sarg oder Urne nach dem Tode zum Temperament des Verstorbenen passen.
Sarg ist nicht gleich Sarg, Urne ist nicht gleich Urne. Die Form, das Material, die Verarbeitung und die Oberflächen – all diese Faktoren entscheiden über die Wirkung des letzten Auftritts des Verstorbenen. Verpasst man selbst die Gelegenheit, noch zu Lebzeiten alles für den letzten Weg vorzubereiten, tun dies die Hinterbliebenen. Doch manchmal passen dann Sarg oder Urne nicht unbedingt in jeder Hinsicht zum Lebensstil des Familienmitglieds oder Freundes. Besser also, es wird frühzeitig und persönlich entschieden, welcher individuelle Sarg oder welche Urne am besten den eigenen Charakter repräsentiert. Eine klare Optik ohne Schnörkel oder eine verspielte, abwechslungsreiche Formgebung; ein einheitlicher, unauffälliger Farbton oder ein bunter Hingucker mit künstlerischer Note; attraktive Naturmaterialien oder eher konservative Materialmischungen; High-End mit edlen Features oder doch eher die zweckmäßig verarbeitete Variante – die Möglichkeiten sind so vielfältig wie das Leben selbst. Hinzukommt mitunter ein persönlicher Gestaltungswunsch, sei es noch zu Lebzeiten durch einen selbst oder später durch die Angehörigen: Es ist heute möglich, dass Särge und Urnen mit eigenen Fotos oder mit anderen Motiven genau nach den eigenen Vorstellungen gestaltet werden.
Eine gängige Methode, die besonders häufig bei Urnen verwendet wird, ist das „Airbrushen“ von Motiven. Inzwischen gibt es aber auch die Möglichkeit, Särge und Urnen komplett fototechnisch zu bedrucken. Was häufig fehlt, ist einfach der Anstoß oder der Mut, über diese Dinge nachzudenken. Dabei ist das genauso normal und hilfreich wie die spielerische Frage, was man in seinen Koffer für die letzte Reise packen würde. Ist der Entschluss gefasst, sich der Auswahl und Gestaltung des passenden Sarges oder der passenden Urne noch zu Lebzeiten zu stellen, gibt der Bestatter einen guten Überblick über die zahlreichen verfügbaren Möglichkeiten. Außerdem hilft er auch gerne bei allen weiteren Fragen rund um die letzte Reise im Leben eines Menschen – auch lange, bevor er diese antritt.